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Wer billig kauft, kauft zweimal– Schlacke Analyse mit RFA vs. OES

Geschrieben von Alexander Schlemminger, CEO QuantoLux Innovation GmbH | 11.11.2025 08:33:56

Beim Kauf neuer Analysengeräte in der Stahlproduktion täuscht der niedrigste Anschaffungspreis oft über die tatsächlichen Betriebskosten hinweg.
In der Schlackenanalyse wird die Gesamtbetriebskostenbilanz (Total Cost of Ownership) nicht allein durch den Gerätepreis bestimmt – Faktoren wie Arbeitszeit, Wartung, Automatisierung und Probendurchsatz haben bei viellen Ausgangsbedingungen langfristig einen deutlich größeren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit.

Wichtiger Hinweis: Jedes Stahlwerk ist einzigartig. Anlagendesign, analytische Anforderungen im Schmelzbetrieb, verfügbare Analysemethoden, interne Infrastruktur, Einkaufsstrategie oder Eigenimporte können die Kostenstruktur stark beeinflussen. Die folgenden Angaben dienen daher nur als Orientierung. Für eine individuelle Beratung kontaktieren Sie uns oder Ihren lokalen QuantoLux-Partner.

Typische Instrumentierung und Investitionskosten in der Schlackenanalyse

Je nach analytischem Bedarf stehen verschiedene RFA- und OES-Lösungen zur Verfügung:

  • RFA-Handgeräte: ca. 30.000–60.000 €

  • RFA-Tischgeräte: ca. 50.000–100.000 €

  • Labor-RFA-Systeme: ca. 100.000–200.000 €

Für die RFA-Analyse ist eine aufwendige Probenvorbereitung erforderlich. Zubehör wie Brecher, Mühlen, Waagen, Mischer und Pressen kostet zusätzlich 20.000–100.000 €. Teilautomatisierte Mühlen- und Presssysteme liegen schnell bei 200.000–300.000 €, Automatisierungs- und Rohrpostsysteme starten bei etwa 100.000 €. Damit reicht die Gesamtinvestition für eine Schlacke Analytik – je nach Automatisierungsgrad – von rund 80.000 € bis über 1 Mio. €.

Ein OES-Schlackenanalysator für den at-line Einsatz liegt typischerweise zwischen 180.000 € und 250.000 €, ergänzt um einen Brecher im Wert von etwa 10.000 €.

Kosten pro Analyse – Der entscheidende Faktor

Der Anschaffungspreis allein spiegelt selten die tatsächlichen Kosten pro Probe wider. Analysezeit, Personalaufwand und Ablaufgestaltung beeinflussen die Betriebskosten entscheidend. Bei einem manuellen RFA-System mit einem Gerätepreis von rund 120.000 € dauert die Analyse inklusive Vorbereitung 10–15 Minuten pro Probe und bei einem Stundensatz von 49 € ergeben sich über 10 € Personalkosten pro Analyse. Teil- oder vollautomatisierte RFA-Systeme reduzieren den manuellen Aufwand, erhöhen aber Investitions- und Wartungskosten deutlich.

Die laserbasierte OES-Technologie ermöglicht dagegen eine direkte Analyse zerkleinerter Schlacke mit minimaler Probenvorbereitung.
Dadurch sinken die Arbeitskosten um bis zu 90 %, und die Analyse kann direkt durch Ofen- oder Leitstandsbediener durchgeführt werden – ohne zusätzliche Laborkapazitäten. Eine präzise Schlackenanalyse ist entscheidend für die Prozessoptimierung – doch die Wahl des richtigen Systems erfordert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Investition, Arbeitseffizienz und Analysegeschwindigkeit.

Beispielrechnung – 30 Proben/Tag, 49 €/Stunde

Fazit: Selbst bei moderatem Probendurchsatz (30 Proben pro Tag) zeigen sich deutliche Kostenunterschiede. Bei höheren Probemengen wird die Analysezeit zum entscheidenden Kostenfaktor.

 

Kostenrechner Schlackenanalyse – Eigene Kalkulation durchführen

Wie bereits im Hinweis erwähnt, ist jedes Stahlwerk einzigartig. Um Anwendern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Kostenberechnungen durchzuführen, wurde ein einfacher und flexibler Excel-Rechner entwickelt. Ziel ist es, die wahren Kosten der Schlackenanalyse auf Basis individueller Parameter transparent darzustellen. Die Tabelle ist benutzerfreundlich gestaltet und kann bei Bedarf erweitert oder angepasst werden.

Er zeigt die tatsächlichen Kosten der Schlackenanalyse basierend auf Parametern wie Probenanzahl pro Tag, Stundensatz, Gerätepreis und -lebensdauer, Verbrauchsmaterialien sowie Zeitaufwand für Probenvorbereitung und Analyse.

Die Excel-Datei kann direkt per E-Mail angefordert werden unter alexander.schlemminger@quantolux.de


Zusammenfassung – Kostenperspektive RFA vs. OES

  • Kürzere Analyse- und Vorbereitungszeiten senken die Gesamtkosten erheblich

  • RFA-Lösungen bleiben ideal für Anwendungen mit vielfältigen Elementanforderungen oder etablierten Laborprozessen

  • Kostenvergleiche ohne Berücksichtigung der Analysezeit führen zu verzerrten Ergebnissen

  • Arbeitsaufwand, Wartung und Abschreibung müssen in ein realistisches Kostenmodell einfließen

Unser Tipp: Betrachten Sie nicht nur den Anschaffungspreis – bewerten Sie die Gesamtkosten über den Lebenszyklus. Wer Arbeitszeit, Wartung und Nutzung einbezieht, erhält ein realistisches Bild über die tatsächliche Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Schlackenanalyse-Lösung.