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Schlackenanalyse in Echtzeit: Ein Ende des Wartens...

Geschrieben von Alexander Schlemminger, CEO QuantoLux Innovation GmbH | 25.09.2025 06:12:00

Warten ist teuer – besonders in der Stahlproduktion. Dennoch müssen viele Stahlwerke noch immer bis zu 15 Minuten auf Schlackenanalysen warten, bevor sie den Prozess anpassen können. In einer zunehmend volatilen Produktionsumgebung, geprägt durch den Einsatz von Recyclingmaterialien und Sekundärrohstoffen, wirken sich solche Verzögerungen unmittelbar auf Effizienz, Qualität und Margen aus.

Warum Schlacke wichtig ist

Schlacke ist weit mehr als ein Nebenprodukt. Ihre chemische Zusammensetzung beeinflusst den Verschleiß der Feuerfestmaterialien, die Reinheit des Stahls und die Ausbringung im Elektroofen. Ohne in-situ Analysedaten müssen Betreiber mit Sicherheitsmargen arbeiten – was zu höheren Schlacke-Bildner Verbrauch, kürzeren Feuerfest Lebensdauern und unnötigen Kosten führt. Kurz gesagt: Verzögerte Analysen bremsen die Produktivität.

Die Grenzen herkömmlicher Methoden

Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) gilt nach wie vor als bewährte Labormethode, erfordert jedoch eine aufwendige Probenvorbereitung: Abkühlen, Zerkleinern, Mahlen, Pressen. Diese Schritte verlängern die Analysezyklen erheblich – und machen eine unmittelbare Prozesskorrektur praktisch unmöglich.

Ein schnellerer Weg: Laser-OES (LIBS)

Vorteile auf einen Blick:

  • Geschwindigkeit: Ergebnisse in weniger als einer Minute statt in 10–15 Minuten

  • Keine Probenvorbereitung: selbst unregelmäßige oder granulierte Proben können direkt analysiert werden

  • Prozesssteuerung in Echtzeit: sofortige Korrekturen ohne Wartezeit

Durch die Erfassung von Tausenden Spektren pro Sekunde gleicht Laser-OES natürliche Inhomogenitäten der Proben effektiv aus – und verwandelt Schwankungen in stabile, aussagekräftige Daten.

Von Daten zu Ergebnissen

Die drastisch verkürzte Analysezeit eröffnet neue Möglichkeiten für die Prozessoptimierung. Häufigere, gezieltere Anpassungen führen zu:

  • geringerem Verbrauch an Additiven und Flussmitteln

  • reduziertem Verschleiß der Feuerfestauskleidung

  • höherer Stahlreinheit und weniger Einschlüssen

  • geringeren Stillstandszeiten

  • schnellerer Amortisation durch höheren Durchsatz

Wie geht es weiter?

Damit sich Laser-OES flächendeckend etabliert, sind standardisierte Kalibrierverfahren und unabhängige Validierungsstudien erforderlich. Erste Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Technologie bereits heute konkurrenzfähig ist – insbesondere bei der präzisen Bestimmung leichter Elemente wie Silizium und Magnesium

Fazit

Laser-OES ersetzt klassische Labormethoden nicht vollständig, schließt aber eine entscheidende Lücke. Überall dort, wo Geschwindigkeit, Durchsatz und die Analyse leichter Elemente entscheidend sind, bietet sie klare Vorteile. Statt auf Ergebnisse zu warten, können Bediener unmittelbar reagieren – und in der Stahlherstellung ist das Timing oft der entscheidende Faktor.